Ohne Navi zurück nach Hause

Imker Helmut Kauf faszinieren die Bienen von Kind an

 

Heimenkirch (fee). Schon als er ein Kind war, haben Helmut Kauf Bienen fasziniert. „Das ist zwar manchmal eine stupflige Angelegenheit“, meint er lächelnd mit Blick auf die vielen Stiche die er schon abbekommen hat, „aber die Freude an Bienen bleibt für immer.“ Sie haben einen tollen sozialen Zusammenhalt und sind wahre Künstler. Sie können im stockdunklen Bienenstock oder Baumstamm Waben bauen, fliegen drei Kilometer im Radius und finden ohne Navi wieder zurück und sind ausgesprochen friedlich, wenn sie nicht angegriffen werden.

 

Seit 25 Jahren ist Kauf jetzt selbst Imker und seit elf Jahren Vorsitzender des Bienenzuchtvereins Heimenkirch. Er wollte die Freude mit den Tieren an andere weitergeben. Deshalb hatte er die Idee, auch im Westallgäu ein Probeimker-Jahr einzuführen um seine Begeisterung für Bienen und die Imkerei den Jungen zu vermitteln. Inzwischen sind schon einige Jungimker von diesem Hobby ebenso fasziniert wie er.

 

Nicht bienenfreundlich

Dabei haben es die kleinen fleißigen Flieger inzwischen ganz schön schwer. Die Varroamilbe setzt ihnen zu. Hier müssen die Imker regelmäßig und rechtzeitig mit biologischen Mitteln eingreifen. Auch die Landwirtschaft ist nicht mehr bienenfreundlich. „Früher gab es die Mähbalken, da fiel das Gras um und die Bienen blieben am Leben.“ Heute, mit den Kreiselmähern, werden die Halme am Schluss aufgebrochen. Dadurch werden viele Tiere getötet. Ein weiteres Problem, das durch die Landwirtschaft hervorgerufen wird, sind die Spritz- und Beizmittel, die eingesetzt werden. Sie helfen bei der Bekämpfung von Schädlingen und töten gleichzeitig die Bienen. Außerdem wird durch das Silofutter immer früher gemäht. Kaum steht der Löwenzahn leuchtend gelb, beginnt die Mäharbeit. „Das hat mit dem Nährwert des Futters zu tun“, weiß Helmut Kauf, „aber den Bienen bleiben nur noch die Wiesen der Heubauern.

Und dann ist noch ein Schreckgespenst im Anmarsch: Der Beutenkäfer. Er frisst Brut, Honig und Pollen und durch seine Ausscheidungen kommt es zum Vergären und Verderben des Honigs. In Italien ist dieser etwa 6 Millimeter große Wüstling schon angekommen. Deshalb sollten von dort keine Bienen mehr importiert werden.

 

Wir bedanken uns bei der Autorin Angela Feßler, sowie der Westallgäuer Zeitung die uns die Veröffentlichung erlaubt haben.